Harte Woche letzte Woche!

Die Woche vor der Premiere war sehr intensiv: Sonntag eine mehrstündige Technikprobe, und dann wurde von Montag bis Donnerstag jeden Abend weiter am Stück geschliffen. Da wir wegen einer parallelen Produktion erst sehr spät im Bühnenbild proben konnten, musste dies also um so schneller gehen. Und der Erfolg: an der Generalprobe hatten wir eigentlich gar nicht mehr wirklich etwas auszusetzen. Ein paar Übergänge hakelten noch, wurden aber schnell geklärt; und nach gefühlten hundert Überarbeitungen der Cue-Liste für die Musik- und Video-Einsätze ist das Timing dort nun auch perfekt. Die Premiere kann kommen!

Anbei ein Bild von meinem Arbeitsplatz.

arbeitsplatz

Seeleute im Grünen

Am Wochenende war Videodreh für den Seemannchor, der bei einigen Songs auf die Bühne projiziert wird. Gleichzeitig war das unser erster Versuch, das Greenscreen-Verfahren beim Videodrehen auszuprobieren. Wir drehen also den Chor vor einer grünen Wand, und können dann später den Hintergrund austauschen. Das funktioniert selbst mit dem vergleichsweise günstigen Premiere Elements ganz hervorragend.

So blieb dann unserem Seemannschor der Videodreh bei Sturm in der Deutschen Bucht (links) erspart, stattdessen saßen sie warm auf der Bühne (rechts).

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Update Januar 2016: Zwei der Seemannschor-Videos wurden in Trailern verwurstet, bitteschön:

Ein Weihnachtsmann rockt nicht gern allein

Heute war das wunderbare Trio Les Trois Chéries zu Gast, um die Videoaufnahme für den Backgroundchor des Weihnachtsmanns in bester 70s-Disco-Manier einzuspielen. Natürlich musste auch hier die Besetzung kurzfristig umdisponiert werden – wir sind ja schließlich beim Theater – aber schnell war eine nicht minder wunderbare und extrem anpassungsfähige Gastdame zur Hand!

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In kürzester Zeit haben wir eine Choreographie erarbeitet, und das Video sowie die Backing-Gesangsspuren aufgenommen. Selten einen solchen Spaß beim Filmen gehabt, und vom Ergebnis so begeistert gewesen! Lieben Dank an alle Beteiligten!

He lücht!

In dem Theaterstück wird es das klassische Rezitativ geben, also einen Erzähler, der die Szenen gesanglich miteinander verbindet. In unserem Piratenstück ist dies aber mitnichten der übliche unerträgliche Jammertenor wie aus dem Weihnachtsoratorium, sondern ein seebäriger „He Lücht“ – der traditionelle Hamburger Hafenrundfahrtsführer, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt.

In schönster und schmachtigster Shantyballade lügt der Barkassenführer sich durch das Abendprogramm, in steter schwelender Zwietracht mit seinem schlechtbezahlten Backgroundchor.

Vier der vermutlich sechs Rezitative sind bereits im Kasten!

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Und jetzt alle: Rolling home, rolling home!

Musik, zwo drei!

Der erste vollständige Song hat den Summenausgang des Rechners verlassen: ein 70s-Disco-Titel mit dem Titel „Santa klaut’s“. Damit stellt der Weihnachtsmann sich vor; in der klassischen Oper trüge dieses Stück also die Bezeichnung „Die Arie des Weihnachtsmanns“, was herrlich daneben klingt.

cakewalk

Ein bisschen schwer zu singen ist das gute Stück ja; ich hoffe, ich bekomme dafür nicht die Rute vom Weihnachtsmann.

Wie man aus sauberer Bergluft furchtbare Töne macht

Was für Musik passt zu einem Piratenstück? Klar, epochale dramatische Filmmusiken für Doppelorchester. Was noch? Ebenso logisch: Shanties und Seemannslieder! Und worauf spielt man die? Natürlich auf dem Schifferklavier. Auch genannt Quetschkommode, Akkordeon, oder eben „Gerät zur Umwandlung sauberer Bergluft in furchtbare Töne“.

Ich werde mir also in den folgenden Monaten vermutlich die Bedienung dieses Gerätes aneignen müssen. Glücklicherweise besitze ich ein Akkordeon, muss mir also keines kaufen. (Gute Güte, für die Dinger kann man schnell einen Tausender hinlegen!) Es ist zwar nur ein kleines — das alte Schülerinstrument meines Bruders –, aber für Seemanslieder wird es reichen.

akkordeon
Das Akkordeon ist nicht unbedingt das beliebteste aller Instrumente, aber immerhin ist es auch kein Banjo oder Dudelsack. Außerdem bin ich mit Shanties großgeworden, da ich aus einer Seemannsfamilie stamme, und berufsbedingt zuhause einige Schallplatten mit Titeln wie „Die besten Shanties der sieben Meere“ herumlagen.

Also, in die Tasten gegriffen, und dann gnade uns Neptun!