Extra! Extra!

Ist die Premiere über die Bühne, ist üblicherweise ein paar Tage Zittern angesagt: Wie wird die Presse es aufnehmen? Abgesehen davon, dass man sich über Bestätigung für seine Arbeit freut, ist das Stimmungsbild in der lokalen Presse auch entscheidend für die weiteren Besucherzahlen. Das erste direkte Feedback von den Besuchern ist begeistert gewesen, da waren aber natürlich auch viele Freunde da, die naturgemäß weniger kritisch urteilen als ein neutraler Lokalredakteur, der vielleicht sogar schlecht gefrühstückt hat.

Um so erleichterter waren wir, als die ersten Meldungen der lokalen Presse eingingen.

weltpresse

Das Wedel-Schulauer Tageblatt schreibt von „stehenden Ovationen“, zitiert einen 5-jährigen begeisterten Besucher, und hat offensichtlich auch den Witz mit dem Papagei Navi gerafft.

wedel.de äußert sich in seinem schön geschriebenen Artikel ebenfalls sehr angetan und liefert eine fast schon spoilende Inhaltsbeschreibung.

In diesem Blogpost werden wir weitere Kritiken sammeln. Wer eine weiß, gern auch in papiernen Zeitungen, den bitte ich um Nachricht.

Premieräääää!

Nach etwa einem Jahr Arbeit ist es also so weit: die schrille Theaterklingel dröhnt drei mal, das Saallicht geht aus und vor einem gut gefüllten Saal geraten die Piraten in Weihnachtsstress. Ein quicklebendiger Tobi, ein extrem piratiger Weihnachtsmann, sein gestresster Steuermann Lametta, eine furchteinflößende MUTTI, eine pikierte Königin von England nebst ihrem Vollgentleman-Butler Mortimer, und natürlich der leicht verschusselte Action-Superheld Captain Seadragon brachten sich textbuchgemäß 80 Minuten lang gegenseitig in Bredouille. Und Navi ging es am Ende auch wieder gut!

eintrittskarte

Einige der anwesenden Kinder hatten sich bereits mit Captain-Seadragon-Fan-T-Shirts eingedeckt (die der großartige Dirk für uns erstellt hat — herzlichen Dank!) und zollten ihrem leicht verbrauchten Held den verdienten Respekt.

seadragon-fanclub

Alles lief soweit glatt, selbst die noch weitgehend unerprobte Audio-/Videotechnik machte mit. Aber das wichtigste: tatsächlich kam die verschrobene Story bei Kindern wie Erwachsenen an.

Was für ein Moment, wenn der Vorhang am Ende fällt und die ganze Anspannung eines Jahres (zunächst) abfällt!

Nun sind wir gespannt auf die Reaktionen der hiesigen Zeitungen…

Harte Woche letzte Woche!

Die Woche vor der Premiere war sehr intensiv: Sonntag eine mehrstündige Technikprobe, und dann wurde von Montag bis Donnerstag jeden Abend weiter am Stück geschliffen. Da wir wegen einer parallelen Produktion erst sehr spät im Bühnenbild proben konnten, musste dies also um so schneller gehen. Und der Erfolg: an der Generalprobe hatten wir eigentlich gar nicht mehr wirklich etwas auszusetzen. Ein paar Übergänge hakelten noch, wurden aber schnell geklärt; und nach gefühlten hundert Überarbeitungen der Cue-Liste für die Musik- und Video-Einsätze ist das Timing dort nun auch perfekt. Die Premiere kann kommen!

Anbei ein Bild von meinem Arbeitsplatz.

arbeitsplatz

Freibeuter-Matinee

Den Erstkontakt mit dem jüngeren Teil des künftigen Publikums hatten wir heute bei der Matinee zu unserem Theaterstück. Bei überladenem Kuchenbuffet stellte die interviewtrainierte Doris den anwesenden Kindern, Eltern und Großeltern unser Stück vor, indem sie Autor, Regisseur und Schauspieler befragte. Es wurden ein paar kleine Szenen gelesen, und auch das Akkordeon kam bei einem kurzen Rezitativ und dem Lied „Fische füttern (Das Lied von der Seekrankheit)“ zum Einsatz. Ganz besonders amüsierten die kurzen Gäste sich über das barsche Auftreten von MUTTI.

Danach wurde es technisch: wir haben im Saal mehrere Stunden lang die Audio- und Videotechnik verdrahtet und eingepegelt. Gottseidank war danach noch Kuchen übrig!

Piraten beim Poetry Slam

Heute durften wir — als Einheizer und außer der Konkurrenz — beim Poetry Slam im Wedeler BWC mitmachen. Mit einem kurzen Einleitungstext darüber, wie man als Eltern auf die Gretchenfrage der Kindererziehung („Papa, gibt es eigentlich den Weihanchtsmann?“) antworten sollte, wollten wir dem erwachsenen Publikum den Besuch eines Weihnachtsmärchens schmackhaft machen.

Zum Abschluss gab es den Weihnachtsmann-Rap vorgetragen als lyrischen Text, und dann konnten wir die übrigens qualitativ hervorragenden Beiträge der Wettkampfteilnehmer anhören, mit denen um die traditionelle Trophäe, den „Wedel-Schädel“ gerungen wurde.

Respect the poet! Hisst die Anker! Arrh!

Boing! Bumm! Tschack!

Juhuu, gestern sind die ersten Reinzeichnungen für die Comic-Video-Einspielungen eingetroffen.comic-finalDie wunderbare Silvia von grafixon, Illustratorin und nebenbei großer Comic-Fan, hat wieder einmal ihr Talent gezeigt, aus einer Geschichte und ein paar dahingekritzelten Skizzen genretreu und dabei kindgerecht tolle lebendige Bilder zu schaffen.

Die Idee ist, eine Szene, die im Theater knifflig darzustellen wäre — nämlich den Untergang des Piratenschiffs — in einer humorvollen und mit kindlicher Ästhetik aufnehmbaren Form darzustellen. Und da Action-Comics in unserem Stück eh eine Rolle spielen, bot sich hier eine musikalisch untermalte Comicdarstellung an.

Das dahingeklierte Scribble, das als Vorlage für das obige Bild diente, sieht übrigens so aus:

comic-scribble

Danke, Silvia!

Die Plasma-Harpune: Eine Kill-O-Zap mit Schwächen

Man sagt, das Internet sei voll von Anleitungen zum Bau von Waffen. Nun, ich habe noch keine gesehen, aber ich will meine Anleitung beisteuern: hier ist die Anleitung zum Bau der Plasma-Harpune.

Die Plasma-Harpune ist die beeindruckendste Waffe unseres Comic-Helden Captain Seadragon, und sie wird bezeichnet als die „gefährlichste Waffe auf den Sieben Weltmeeren, deren Feuerkraft sogar Felsen zerschmettern kann“.

Wie gestaltet man diese Waffe? Sie soll natürlich fiese aussehen. Douglas Adams gibt Waffendesignern dafür in seinem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ den folgenden Tipp:

Der Designer dieses Kill-O-Zap Gewehres war ganz offensichtlich nicht angewiesen worden, beim Entwerfen wie die Katze um den heißen Brei herumzugehen. „Mach es böse“, hatte man ihm gesagt, „Mach absolut klar, dass dieses Gewehr eine richtige und eine falsche Seite hat. Mach jedem, der auf der falschen Seite steht, klar, dass die Dinge für ihn schlecht stehen. Wenn das heißt, überall Stacheln und Spitzen und geschwärzte Eisen daran anzubringen, dann soll’s mir recht sein. Das ist kein Gewehr zum Über-den-Kamin-hängen oder zum In-den-Schirmständer-stellen, das ist ein Gewehr, mit dem man rausgeht und Leute unglücklich macht.

Das ist eine hervorragende Anleitung. Jedoch, auf die Gefahr hin, einen zentralen Teil des Plots unseres Theaterstücks zu spoilen: Herausragende Eigenschaft der Plasma-Harpune ist gerade ihr schwerer Designfehler, dass man eben nicht auf den ersten Blick sehen kann, wo die „richtige“ und die „falsche“ Seite (aka „vorne“ und „hinten“) ist.

Bei der Gelegenheit ein Verweis auf die wunderbaren Kunstwerke auf Budget Raygun. Sollte ich irgendwann mal mit einer außerirdischen Invasion die Welt unterwerfen, dann tue ich dies mit einer Vennoot Universal, oder mit einer C.G. Conn Gideon.

In Szene geknipst

Anlässlich der Vorbereitungen für die Pressemitteilung haben wir heute mal ein paar Probenfotos geschossen. Nur teilweise kostümiert und in einem komplett anderen Bühnenbild, aber was soll’s. Anschließend gingen bereits die ersten Bestellungen für das „Captain-Seadragon“-T-Shirt ein.

Seeleute im Grünen

Am Wochenende war Videodreh für den Seemannchor, der bei einigen Songs auf die Bühne projiziert wird. Gleichzeitig war das unser erster Versuch, das Greenscreen-Verfahren beim Videodrehen auszuprobieren. Wir drehen also den Chor vor einer grünen Wand, und können dann später den Hintergrund austauschen. Das funktioniert selbst mit dem vergleichsweise günstigen Premiere Elements ganz hervorragend.

So blieb dann unserem Seemannschor der Videodreh bei Sturm in der Deutschen Bucht (links) erspart, stattdessen saßen sie warm auf der Bühne (rechts).

gruenchor

Update Januar 2016: Zwei der Seemannschor-Videos wurden in Trailern verwurstet, bitteschön: